Sinnliche Erkenntnisse anregen!

In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts stellten sich zwei neue Herausforderungen für die moderne Malerei. Denn nicht zuletzt durch die Entwicklung der Massenmedien wurde eine Überflutung mit optischen Reizen bewirkt. Aber auch der automatisierte Arbeitsprozeß und stressender Berufsverkehr zwingen zu ständigen - vielfach ohnmächtigen - Reaktionen auf konditionierende Reize.
So kommt nun der modernen Malerei eine doppelte und scheinbar widersprüchliche Aufgabe zu: Einerseits muß sie mehr denn je sinnliche Eindrücke ermöglichen. Anderseits muß sie sich zugleich begrenzen auf das Wesentliche. Begrenzen auf das Wesentliche bedeutet Verzicht auf jegliches schmückende Beiwerk. Vermeintlich kreative Formenvielfalt und ausufernde Farbgebung müssen unterbleiben. Nur so ist sichergestellt, daß die Malobjekte nicht aufregen und ablenken von sinnlicher Erkenntnis sondern diese anregen.